Die Junge Union äußert sich zum Votum der britischen Wähler.


Der 24. Juni wird als historischer Tag in die Geschichte der Europäischen Union eingehen. Am gestrigen Tag durften die Briten über einen Verbleib oder einen Ausstieg aus der EU abstimmen. Das Ergebnis ist ernüchternd. Nachdem es lange nach einem Verbleib aussah, hat sich das britische Volk mit fast 52 % für den sogenannten Brexit entschieden.

Damit wird die EU eine weitere Zerreißprobe erleben. Nachdem sich unsere historische Staatengemeinschaft, in den letzten Jahren, von einer Krise, zur nächsten Krise manövriert hat, ist die Skepsis in vielen Mitgliedsländern sehr groß. Großbritannien sollte uns allen ein warnendes Beispiel sein, was passiert, wenn wir nicht umdenken. Die Euro-Krise samt Griechenlandrettung, die Flüchtlingskrise und der Türkei-EU Deal, die ständigen Verfehlungen der Finanzkriterien ohne Konsequenzen und viele andere Entscheidungen haben die Menschen nicht mehr verstanden.

Europa muss sich reformieren. Die Vorteile der Europäischen Union müssen den Menschen klar erklärt werden und die Fehler der Vergangenheit dürfen nicht wiederholt werden. Nur so können wir auch in Zukunft in einem starken Europa leben.

Was bedeutet der Brexit aber für Deutschland und das Vereinigte Königreich? Großbritannien war immer ein starker Partner Deutschlands. In wirtschaftlichen wie auch in politischen Fragen, waren Sie ein verlässlicher Partner, für starke Währungen und eine starke Wirtschaft. Dieser Partner fehlt nun.

Wie sich der Brexit auf die Finanzplätze in London und Frankfurt auswirken wird, bleibt abzuwarten. Erste Anzeichen deuten aber drauf hin, dass Frankfurt am Main in Zukunft einer größerer Finanzplatz wird, weil die Auswirkungen des Austritts und damit die Auswirkungen auf den Finanzplatz London unvorhersehbar sind und Deutschland als sicherer Hafen gilt.

Schottland überlegt ein neues Referendum durchzuführen, weil sie Teil der Union bleiben wollen. Auch Nordirland spielt mit dem Gedanken sich von Großbritannien abzulösen und mit Irland zu verschmelzen. Das Inselreich könnte als in Zukunft anders aussehen.

Viele Fragen müssen nun geklärt werden. Dabei darf es aber nicht darum gehen, die Briten zu bestrafen. Durch ein solches Vorgehen, würden beide Seiten nur einen größeren wirtschaftlichen und politischen Schaden erleiden.

Zum Schluss zeigt dieses Referendum aber auch, dass Politik wichtig ist. Über 74 % der Wahlberechtigten haben ihrer Stimme Gehör verschafft und sind an die Urne gegangen. Das ist ein gelebtes Zeichen der Demokratie. Auch wenn wir mit dem Ausgang des Referendums nicht zufrieden sind, gilt es den Volkswillen zu respektieren. Ein gutes Zeichen ist, dass vor allem junge Wähler für ein gemeinsames Europa gestimmt haben.

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